Der Phil in Kaya

Wie feiert man eigentlich Weihnachten in Burkina Faso? Hier eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse am heiligen Abdend...

Der 24. Dezember begann dieses Jahr für mich recht früh morgens. Ich hatte meinem Freund Philippe versprochen ihm bei einer kleinen "Aktion" behilflich zu sein.

Genauer gesagt ging es darum, in das Dorf Lebda zu fahren um dort die von Philippes Onkel angeforderte Festsau abzuholen.



So traten wir also unseren kleinen Roadtrip an und erreichten nach etwa 20 min unser Ziel.







Lebda ist ein Dorf mit etwa hundert Einwohnern, die fast alle zur selben Familie gehören. Viele Verwandte von Philippe leben dort seit ihrer Geburt.

Nach unserer Ankunft wurde dann erstmal, wie es die traditionelle Gastfreundschaft verlangt, etwas zum futtern auf den "Herd" geschmissen...



...bevor es dann an den schwierigen Teil unserer Mission ging: Fang die Sau!

Mit Hilfe der ganzen Dorfgemeinschaft hatten wir die Schweindame dann aber nach kurzer Zeit überlistet,...



...ordentlich verpackt...



...und auf Philippes Moped (!) montiert.



Zur Info: Das Ding hatte mindestens 50 Kilo auf den Rippen und war gar nicht dazu geneigt, in dem unbequemen Korb stillzualten.

Letzenendes hat sich die Sau dann aber doch beruhigt und wir konnten unseren Heimweg antreten (wenn auch nur im Schneckentempo)





Irdendwie tat mir das Schwein schon leid, aber so isses halt. Wenigstens durft es im Gegensatz zu vielen seiner deutschen und europäischen Artgenossen die meiste Zeit seines Lebens frei rumlaufen.

Abends gegen neun zog ich mir dann meine original Burkina Faso Weihnachtstracht über...



...und machte mich mit Pfarrer Paul von OCADES auf den Weg zur Christmette des katholischen Jungeninternats von Kaya.

Die Messe war sehr beeindruckend und wurde untermalt von toller Chor- und Percussion Begleitung.





Waren richtig fetzige Lieder dabei, gar nicht wie man es von unsern Trällerern gewöhnt ist.

Den Segen gabs dann draußen vor der selbstgebastelten Krippe (siehe Titelbild).



Nach dem Spektakel war Party angesagt. Mein Chef von OCADES Koné Hervé (rechts im Bild)...



...hatte alle zu sich eingeladen.

Wir schlemmten ausgiebig und feierten bis in die frühen Morgenstunden, wie es eben hier Brauch ist.

Sogar für einen Christbaum war gesorgt.



Nach ein paar Stunden Schlaf ging es dann am 25. Dezember gleich nahtlos weiter mit dem feiern.

Was ein Weihnachten...